MAXENERGY | Richtig Heizen im Herbst

Die Frage „Ab wann sollte man heizen?“ stellen sich jedes Jahr viele Haushalte, sobald die ersten kühlen Herbsttage ins Haus stehen. Einerseits ist das Heizen einer der größten Kostenfaktoren im Haushalt – besonders in Zeiten hoher Energiepreise. Andererseits drohen bei einem zu späten Heizstart nicht nur kalte Räume und ungemütliche Abende, sondern auch Schäden an der Bausubstanz und gesundheitliche Risiken. Wer zu lange wartet, riskiert Schimmelbildung, feuchtes Mauerwerk oder sogar erhöhte Heizkosten.

In diesem Artikel erfährst Du, woran Du den richtigen Zeitpunkt zum Heizen erkennst, welche Gefahren bestehen, wenn Du die Heizung zu spät einschaltest, und wie Du mit einfachen Maßnahmen ein gesundes Raumklima sicherstellst.

Ab wann solltest Du heizen?

Ein allgemeingültiges Datum gibt es nicht, denn der Heizbeginn hängt von mehreren Faktoren ab:

Außentemperatur: Experten empfehlen, ab einer konstanten Außentemperatur von unter 16 °C mit dem Heizen zu beginnen.
Raumtemperatur: In Wohnräumen sollte die Temperatur mindestens 20 °C, in Schlafzimmern rund 18 °C betragen. Sinkt sie dauerhaft darunter, ist Heizen notwendig.
Wohnsituation: In Altbauten mit schlechter Dämmung muss oft früher geheizt werden als in modernen Neubauten mit Wärmeschutz.

Ein guter Richtwert lautet daher: Sobald die Raumtemperatur an mehreren Tagen hintereinander unter 18–20 °C fällt, ist es Zeit, die Heizung einzuschalten. Wichtig ist dabei auch das persönliche Wohlbefinden. Wer bereits fröstelt oder merkt, dass die Luftfeuchtigkeit an den Fenstern kondensiert, sollte nicht länger warten.

Was passiert, wenn Du nicht heizt?

Wer zu spät mit dem Heizen beginnt oder die Heizung komplett ausgeschaltet lässt, riskiert mehr als nur kalte Füße.

Schimmelbildung

Kaltes Mauerwerk führt schnell zu erhöhter Luftfeuchtigkeit. Wenn warme Atemluft, Kochen oder Duschen auf ausgekühlte Wände trifft, bildet sich Kondenswasser. Besonders gefährdet sind Ecken, Fensterbereiche oder Flächen hinter Möbeln, wo die Luftzirkulation eingeschränkt ist. Dort kann Schimmel entstehen, der nicht nur unschön aussieht, sondern auch gesundheitlich problematisch ist. Schimmelsporen können Allergien, Asthma und Atemwegserkrankungen begünstigen.

Ausgekühltes Mauerwerk

Wände speichern Wärme und geben sie nach und nach wieder ab. Wenn man lange nicht heizt, kühlen sie vollständig durch. Das Aufheizen dauert dann wesentlich länger – und kostet deutlich mehr Energie. Wer also glaubt, durch spätes Heizen zu sparen, erzielt oft das Gegenteil: Die Heizkosten steigen, weil die Räume erst nach Tagen wieder angenehm temperiert sind.

Bauschäden

Ein dauerhaft kaltes und feuchtes Raumklima kann langfristig Schäden an der Substanz verursachen. Putz kann abbröckeln, Tapeten lösen sich oder Feuchtigkeit dringt tiefer ins Mauerwerk ein. Besonders bei Altbauten mit schlechter Isolierung kann das gravierende Folgekosten nach sich ziehen.

Gesundheitsrisiken

Neben Schimmel drohen auch direkte Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Wer längere Zeit in kalten Räumen lebt, riskiert Verspannungen, Erkältungen oder ein geschwächtes Immunsystem. Besonders ältere Menschen und Kinder reagieren empfindlicher auf Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit

Praktische Tipps für richtiges Heizen

Heize rechtzeitig:
Warte nicht, bis Deine Wohnung völlig ausgekühlt ist.
Stoßlüften statt Dauerkippen:
Lüfte mehrmals am Tag 5-10 Minuten, um Feuchtigkeit rauszulassen, ohne die Räume auszukühlen.
Konstante Temperaturen:
Heize lieber gleichmäßig und moderat, statt Deine Räume extrem auf- und abzukühlen.
Räume unterschiedlich temperieren:
Allgemein wird empfohlen: Wohnräume 20-21°C, Schlafzimmer 17-18°C und Badezimmer 22-23°C.
Heizkörper frei halten:
Möbel oder lange Vorhänge sollten Heizkörper nicht verdecken, damit die Wärme ungehindert zirkulieren kann.
Luftfeuchtigkeit kontrollieren:
Ideal sind 40-60%. Mit einem Hygrometer kannst Du einfach prüfen, ob Lüften oder Heizen notwendig ist.

Fazit: Heizen ist mehr als nur Komfort

Die Frage „Ab wann sollte man heizen?“ lässt sich klar beantworten: Spätestens dann, wenn die Raumtemperaturen über mehrere Tage hinweg unter 18–20 °C sinken. Wer zu lange wartet, spart nicht, sondern riskiert Schimmel, teure Heizphasen und sogar Bauschäden. Besonders in schlecht isolierten Gebäuden lohnt es sich, frühzeitig für ein konstantes und gesundes Raumklima zu sorgen.

Heizen bedeutet also nicht nur Behaglichkeit, sondern auch Schutz für die eigene Gesundheit und die Substanz des Gebäudes. Wer rechtzeitig beginnt und die Heizung effizient nutzt, kombiniert Komfort mit Kostenkontrolle – und verhindert gleichzeitig Schäden, die langfristig teurer wären als jede eingesparte Kilowattstunde.

Hast Du weitere Heiztipps für den Herbst? Teile Deine Erfahrungen ganz einfach mit uns und wir lassen die gesamte Community daran teilhaben!